Radioaktivität zu Hause

Radioaktive Strahlung zu Hause?

Menschen haben kein Sinnesorgan für radioaktive Strahlung. Deshalb kann es manchmal überraschend wirken, wenn erhöhte Radioaktivität auftritt, selbst wenn das zu vermuten gewesen wäre. Hier ein kleiner Überblick über ein paar mögliche Quellen für gesundheitlich relevante radioaktive Strahlung zu Hause.

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Radioaktivität und Radon Beratung

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Erhöht radioaktiv strahlende Baustoffe

Baustoffe wie Lehm und Ton haben hervorragende ökologische und bauphysikalische Eigenschaften. Je nach Herkunft können sie aber eine beachtliche Radioaktivität haben. Das gilt auch ihre Produkte wie Ziegel oder Dachziegel oder Putz.

Die meisten Baustoffe enthalten -wie fast alle Materialien- eine geringe Menge natürlicher, radioaktiver Isotope. Das ist normal und fast immer unbedenklich. Problematisch wird es, wenn es keine “geringe Menge” mehr ist oder der Baustoff großflächig eingesetzt wird. Das Problem liegt unter anderem auch in der langen Zeit, in der Menschen der Strahlung durch radioaktive Isotope in Baustoffe ausgesetzt sind, denn einen wesentlichen Anteil des Lebens verbringen Menschen im eigenen Haus.

Um dieses Problem zu verdeutlichen zeigt das Bild unten eine vergleichende Messung: Ein Messgerät für radioaktive Strahlung (Geigerzähler) ist einmal im Freien, einmal im Haus vor einer mit Fliesen verkleideten Ziegelwand fotografiert. Der Geigerzähler zeigt im Haus einen etwa 5-fach erhöhten Messwert im Vergleich zur Messung im Freien. (Quelle[3])
Obwohl die angezeigten 0,274 Mikrosievert pro Stunde ansich unbedenklich sind, verfünffacht das langfristige Leben in diesem Haus die radioaktive Dosis von Menschen im Vergleich zum Leben im Freien.

Radioaktivität Messung im Freien und im Haus mit Geigerzähler
Messung der Hintergrundstrahlung im Freien und im Haus vor Fliesen. Diesen Geigerzähler können Sie mieten

Die meisten Baustoffe sind eher schwach strahlend, aber gibt aber Ausnahmen:

Alte Keramik, wie Fliesen im Altbau (insbesondere rote und braune) können stark strahlend sein, da früher Uran oder Radium zum Färben verwendet wurde. Auch gibt es regional vorkommende strahlende Natursteine: Wurden solche Steine beim Hausbau verwendet, kann die Strahlenbelastung im Haus bedenklich werden.

Eine Messung in einem bayerischen Fachwerkhaus ergab eine zusätzliche prognostizierte Jahresdosis von 1,6 mSv (Millisievert) pro Jahr bei einer Aufenthaltszeit von 10 Stunden/Tag. Zum Vergleich: Die durchschnittliche Jahresdosis für Menschen in Deutschland beträgt 2,1 mSv[1]. Wohnen Sie in einem solchen Haus, verdoppeln Sie nahezu Ihre jährliche Dosis.

Im  Folgenden ist die Radioaktivität einiger ausgewählter Bauprodukte zusammengestellt.

Radioaktivität von Lehm in Mauerziegeln, Dachziegeln, Lehmputz

Menge und Zusammensetzung der natürlich enthaltenen Radioisotope in Lehm variiert je nach Herkunft. Deshalb variiert auch die spezifische Radioaktvität von Lehm/Ton:

  • von 300 bis 1000 Becquerel/kg (durch enthaltenes 40Kalium)
  • von 10 bis 90 Becquerel/kg (durch enthaltenes 226Radium) und
  • von 30 bis 200 Becquerel/kg (durch enthaltenes 232Thorium).

Zum Vergleich die spezifische Aktivitäten einzelner Isotope von Holz:

  • von 37 bis 185 Becquerel/kg (durch enthaltenes 40Kalium)
  • von 8 bis 41 Becquerel/kg (durch enthaltenes 226Radium) und
  • von 8 bis 19 Becquerel/kg (durch enthaltenes 232Thorium).

(Quelle[1])

Radioaktivität von Granit, Marmor und anderer Baustoffe

Unterschiedliche Baustoffe sind unterschiedlich belastet.
Eher problematisch sind zum Beispiel

  • manche Granite,
  • Schlacke,
  • Bauxit
  • Rotschlamm
  • Lehm und Lehm-Produkte (Dachziegel, Ziegel)

Reklame… 😉

Unproblematisch sind im Allgemeinen

  • Kalkstein,
  • Marmor,
  • Naturgips oder
  • Holz[2].

Radioaktivität von Beton

Ein Sonderfall ist Beton:
Da Beton aus einem Gemisch unterschiedlicher Bestandteile besteht, das je nach Einsatzzweck variiert und gleichzeitig deren Herkunft völlig unklar ist, kann keine pauschale Aussage über die Radioaktivität Beton getroffen werden. Hier ist eine Messung der Radioaktivität die einzige verlässliche Möglichkeit.

Künstliche Radioaktivität von Baustoffen

Die Angaben oben beziehen sich auf die typische Radioaktivität dieser Baumaterialien durch natürlich vorkommende Radioisotope. Es ist möglich, dass aus stark kontaminierten Gegenden Baustoffe oder Gebrauchsgüter in den Handel und damit auch zu uns gelangen. Häufige Bedenken gibt es bei Holz aus Russland (“Sibirische Lärche” ist in vielen Baumärkten zu finden), Weißrussland oder der Ukraine.

Holz ist mit Blick auf natürliche radioaktive Isotope ein unproblematischer Werkstoff. Ausnahmen gibt es, wenn Holz aus Gebieten kommt, die durch nukleare Unfälle mit radioaktiven Stoffen belastet sind. Wenn die tatsächliche Herkunft nicht nachvollziehbar ist (zum Beispiel bei Brennholz, oder Holzprodukten wie Spanplatten) aber Anhaltspunkte für Zweifel bestehen, dann kann im Einzelfall nur eine Messung Klarheit bringen.

Schwache Strahlungsquellen

Natürlich sind viele Baustoffe kaum radioaktiv strahlend und somit unproblematisch. Schwache Strahlungsquellen heben sind kaum von der Hintergrundstrahlung ab und sind deshalb zunächst schwer zu identifizieren, allerdings damit auch gleichzeitig gesundheitlich unbedenklich und ein Nachweis eher von akademischem Wert. Schwach strahlende Materialien gehören zur natürlichen Umgebung.

Schwach strahlende Baustoffe (zum Beispiel 10% Erhöhung der gemessenen Aktivität einer Probe oder eines Baustoffes im Vergleich zur Umgebung) sind nur durch einen Blick auf die Anzeige des Strahlungsmessgerätes kaum erkennbar.

Bei schwachen Strahlungsquellen können Sie die Hintergrundstrahlung an unterschiedlichen Orten miteinander vergleichen. Hierzu eignet sich die Messwertaufzeichnung des Strahlungsmessgerätes. Für eine solche Messung am Besten einen Minutentakt zur Messwertaufzeichnung einstellen und das Gerät an unterschiedliche Orte mitnehmen, an denen Sie eine längere Aufenthaltsdauer haben (zu Hause, im Baumarkt usw.). Hierfür ist dann jeweils eine Aufenthaltszeit von mindestens 30 Minuten sinnvoll.

Nach der Messung laden Sie die Messwerte vom Messgerät herunter und visualisieren Sie diese im Diagramm. So können Sie selbst schwache Abweichungen der Hintergrundstrahlung gut zu erkennen. Eine solche Auswertung ist im folgenden Bild gezeigt.

Sollten Sie aufgrund von fehlenden starken Strahlungsquellen Zweifel an der Funktion Ihres Messgerätes haben, dann können Sie das einfach überprüfen:
Zeigt das Gerät eine Hintergrundstrahlung -abhängig vom Ort- von etwa 0,1 – 0,2 µSv/h an, dann funktioniert das Gerät. Eine Dauerhafte Anzeige von “0 µSv/h” sollte hingegen nicht vorkommen, dies ist ein Hinweis auf einen möglichen Defekt.

Wie können Sie sich vor Radioaktivität aus Baustoffen schützen?

Die oben beschriebene Radioaktivität geht auf instabile Isotope einzelner, z.T. grundlegender Bestandteile von zum Beispiel Baustoffen zurück. Sie haben deshalb nur die Möglichkeit

  • auf die Verarbeitung problematischer Baustoffe zu verzichten und schwächer strahlende Alternativen zu verwenden. Einige einzelne Produkte (Kacheln, Fliesen, Bausteine) wurden z.B. an der Uni Oldenburg untersucht.
  • sich vor dem Kauf über die Strahlung Ihres Wunsch-Baustoffes zu informieren oder den Hersteller zu fragen, ob dessen Produkt auf Radioaktivität untersucht wurde. Eine Anfrage ist leider oft nicht zielführend, dass die verwendeten Ton-Erden selten untersucht werden.
  • eigene Messungen durchzuführen. Eine Messung der spezifischen Radioaktivität ist zwar am genauesten, eine vereinfachte Messung mit Strahlungsmessgerät (“Geigerzähler”) ist meist ausreichend. Die Messung mit einem Geigerzähler setzt bei schwach strahlenden Stoffen allerdings eine systematische Vorgehensweise voraus, was aber nicht schwierig ist. Wie Sie die Radioaktivität von Baustoffen selbst messen können, ist hier beschrieben.

Kein Baustoff, aber trotzdem im Haus: Radon Gas

Radon ist ein natürlich vorkommendes, radioaktives Edelgas. Nahezu alle Gebäude haben erhöhte Radon-Werte in der Raumluft.
Radon entsteht durch den radioaktiven Zerfall von Isotopen aus der Uran-Radium Reihe, vor allem aus Ton und Lehm. Die größte Quelle ist der Erdboden unter dem Haus.

  • Radon ist unsichtbar, geruch- und geschmacklos
  • Es gibt keine Warnzeichen für das Vorhanden sein von Radon Gas
  • Radon gelangt über die Atemluft in die Lunge und ist die zweit-häufigste Ursache für Lungenkrebs.
  • Radon ist nur mit einem speziellen Radonmessgerät zuverlässig nachweisbar.

Die gesundheitlichen Auswirkungen durch Radon im Haus sind in den meisten Fällen wesentlich größer als durch radioaktive Baustoffe.

Ein Radon-Messgerät können sie kostengünstig mieten. Die Messung ist einfach und ohne technische Vorkenntnisse durchführbar. Weitere Informationen finde Sie im Artikel “Was ist Radon?”.

Was ist Radon?

Erhöht radioaktiv strahlende Haushaltsgegenstände

Manche Haushaltsgegenstände können erhöht radioaktiv strahlen, da manchmal radioaktive Hilfsstoffe verwendet wurden. Beispielsweise betrifft dies

  • leuchtende Zifferblätter von alten Uhren, oder Kompass, oder Lichtschaltern,
  • manche Kameraobjektive und Okulare
    Alte Kameraobjektive und Okulare können erheblich strahlen, da radioaktive Isotope in manchmal großer Menge dem Glas beigemischt wurden. Ziel war, das Anhaften von Staub durch Ionisation der Luft zu vermindern und so die Abbildungsleistung zu verbessern. Hierfür wurden auch Alpha-Strahler verwendet, was insbesondere bei der Verwendung in Okularen problematisch ist. Das Messverfahren zur Überprüfung von Okulatren und Objektiven ist unten beschrieben.
  • mit Uran gefärbtes Glas (grünlich) und
  • radioaktiv strahlende Glasur auf Fliesen und Keramik (meist rot oder gelb. Uran- oder Radiumhaltiger Glasur)
  • Militaria.
radioaktive Steine, Mineralien

Wie gefährlich ist diese Radioaktivität?

Wie gefährlich ein Gegenstand sein könnte, lässt sich mit den folgenden Kriterien bestimmen:

  • Gibt es Abstand?
    In der Regel genügt bei eher kleinen Gegenständen ein Abstand von 20-30 cm, um selbst bei längerem Aufenthalt in der Nähe dieser Gegenstände gesundheitliche Schäden nahezu auszuschließen.
    Besteht Unklarheit darüber, ob ein Gegenstand wie das Zifferblatt eines Kompasses oder einer Uhr radioaktiv strahlt, dann genügt es bei diesen (relativ kleinen) Gegenständen einen längeren Aufenthalt in unmittelbarer Nähe und Körperkontakt zu vermeiden.
  • Gibt es Abrieb?
    Besonders gefährlich ist die Kontamination durch Abrieb, denn radioaktive Partikel können leicht in den Körper aufgenommen werden. Das Zifferblatt eines Weckers mit Radium-Farbe Weckers ist hinter Glas und somit vor Berührung geschützt. Ist ein Lichtschalter mit Radium-haltiger Farbe gestrichen, dann ist Abrieb bei der Benutzung zu erwarten.
  • Wie lange ist die Expositionsdauer?
  • Wie viel strahlendes Material ist vorhanden? Wie großflächig ist es verteilt?

Eine Messung der radioaktiven Strahlung ist sinnvoll, wenn

  • Sie Klarheit haben möchten
  • verdächtige Gegenstände großflächig im Wohnraum vorhanden sind (Fliesen, Natursteinwände, Bauteile aus Granit) oder
  • wenn Sie häufig Körperkontakt haben.

Eine Messung können sie einfach selbst durchführen.

Radioaktivität selbst messen

Mit einem Messgerät für Radioaktivität oder Geigerzähler können Sie einfach Radioaktivität messen. Halten Sie einen Geigerzähler in die Nähe und das Gerät zeigt diese Strahlung sofort an. Hierfür sind keine besonderen Einstellungen erforderlich.

Strahlung von Kameraobjektive, Linsen und Okularen messen

Bei Kameraobjektiven, Linsen und Okularen wurden auch alpha-strahlende Isotope verwendet, deshalb ist eine Messung von alpha-Strahlung ratsam:

  1. Stellen Sie den Blenden-Wahlhebel nach rechts. Es sind keine weiteren Einstellungen erforderlich.
  2. halten Sie das Messgerät dicht an das Objektiv oder Okular. Der Abstand zum alpha-Fenster des Zählrohres sollte 1 cm nicht überschreiten. Die gemessene Strahlung wird sofort angezeigt. Wurden bei Herstellung der Linsen radioaktiv strahlende Isotope verwendet, dann strahlen die Linsen stark erhöht, die Anzeige des Strahlungsmessgerätes ist in diesem Fall eindeutig

Strahlungsmessung bei Baustoffen

Um Strahlung aus schwächer strahlende Materialien (zum Beispiel Baustoffen) zu messen, ist es manchmal ratsam, dass diese Messung über eine gewisse Zeit durchgeführt wird. Das Verfahren ist hier für den hier gezeigten Geigerzähler beschrieben, ist aber auch mit jedem anderen geeigneten Geigerzähler analog durchführbar.

  1. Bringen Sie den Geigerzähler an einen Ort mit niedriger Hintergrundstrahlung, z. B. im Garten in größerer Entfernung von Baustoffen oder Steinen.
  2. Starten Sie eine Messzeit von mindestens 30 Minuten (um so länger, um so besser!) ein und notieren Sie nach Ende der Messung die Anzahl der gezählten Impulse. An diesem Geigerzähler können Sie dies so einstellen:
    a. Drücken Sie die “_Π_”-Taste, gefolgt von 2 x “←” (Wechsel der Anzeige Sekunden -> Minuten).
    b. Stellen Sie mit den Tasten “↑” und “↓” die gewünschte Messzeit ein.
    c. Starten Sie die Messung durch einen erneuten Druck der “_Π_”-Taste. Das “_Π_”-Symbol in der Anzeige blinkt bis die Messung beendet ist.
    d. Die Anzahl der gezählten Impulse wird angezeigt bis Sie durch einen Druck auf die ☢-Taste den Geigerzähler wieder in den Ausgangszustand zurücksetzen.
  3. Wiederholen Sie Schritt (1) und (2) nach Möglichkeit an 1-2 weiteren Orten, damit Sie ein Gefühl für die bei Ihnen vorhandene Hintergrundstrahlung bekommen.
  4. Bringen Sie den Geigerzähler an einen Ort, an dem Sie erhöhte radioaktive Strahlung vermuten: Dies kann in der Nähe von Baustoffen sein (-> z. B. legen Sie das Gerät auf einen Dachziegel oder neben eine Mauer). Mögliche Quellen für radioaktive Strahlung im Haus sind Hochofen-Schlacke, Ziegel oder Dachziegel sowie Lehm (Gefache von Fachwerken).
  5. Starten Sie die Messung erneut und vergleichen Sie das Ergebnis.

Beurteilung der Messergebnisse

Mit großer Wahrscheinlichkeit werden sie im Haus oder in der Nähe von Baustoffen eine erhöhte Radioaktivität messen, die drei- oder vierfache Dosis im Vergleich zum Freien (Garten, Wiese…) ist nicht ungewöhnlich. Ob diese Dosis gesundheitsschädlich ist, hängt im Wesentlichen von zwei Faktoren ab:

  1. Der Aufenthaltsdauer und
  2. der Dosisleistung.

Bei kurzem Aufenthalt können auch erhöht strahlende Baustoffe als “eher unproblematisch” angesehen werden (der Gartenzaun aus Schlacke-Steinen). Im Wohn- oder Schlafbereich mit typischerweise lange Aufenthaltsdauer sind sie problematischer.

Typische Messwerte im Freien sind etwa 0,05 µSv/h, innerhalb von Gebäuden etwa 0,1 – 0,2 µSv/h.

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FAQ – Häufig gestellte Fragen

Frage: Mit dem Geigerzähler möchte ich Granit-Fensterbänke beim Fachhandel messen. (Neukauf)
Wie stelle ich den Gamma-Scout am besten ein? Wie messe ich am Besten?

Antwort: Den Blendenwahlschalter am besten nach links (das Gerät misst so beta- und gamma-Strahlung. Diese Strahlung ist in Ihrem Fall am relevantesten).

Wenn Sie sich auf “stärkere Strahlung” beschränken wollen brauchen Sie gar nichts einstellen: Wenn Sie sich einer erhöht strahlenden Granitplatte annähern, sehen sie die Reaktion des Messgerätes sofort in der Anzeige.

Sie sollten in jedem Fall nicht nur eine einzige Stelle messen, sondern mehrere Stellen, da örtlich beschränkte “Hot Spots” im Granit sein können.

Wenn Sie schwach erhöhte Strahlung messen wollen, dann sollten Sie längere Zeit messen. Das Verfahren ist oben beschrieben (Kapitel “Radioaktivität selbst messen”).

Quellen

  1. Natürliche Radioaktivität von Baumaterialien, Bauwirtschaft (30/1976), Nr 43, S. 115-117; Bundesministerium des Inneren (BMI, Hrsg.): Umweltradioaktivität und Strahlenbelastung Bonn, 1983
  2. Karl Gertis: Radon in Gebäuden Eine kritische Auswertung vorhandener Literatur, Fraunhofer IRB Verlag, S. 59
  3. Berechnung des Verhältnisses der angezeigten Strahlung des Messgerätes im Bild, Verhältnis der angezeigten Radioaktivität Innen/Außen: 0,274 µSv/h / 0,052 µSv/h = 5,27

2 Kommentare zu „Radioaktivität zu Hause“

  1. ich habe ein ausgemustertes Anzeigegerät der Bundeswehr und ein russisches Pancake Zähl-“Rohr”.
    Die Anzeige ist leider analog mit einer Zeigerträgheit, die ab ca 200 Impulse pro Minute ausreichend wäre.
    Das System ist für eine seriöse Bewertung der Ka-40, Ra-226 und Th-232 Aktiviäten natürlich völlig untauglich und das liegt nicht am Zeigerinstrument.
    Dafür bräuchte es einen Aufbau zur Gammaspektroskopie (zB Szintillationszählerkopf mit Photomultiplier, Wandler von optisch nach elektrisch und schnellen A/D Wandler…+ 5cm Blei allseitig)
    Daher unten nur Beobachtungen ohne Wertung und leider auch ohne genaue Produktbezeichnungen:
    Nullrate draußen ca 60 1/s

    Auffällig sind: im Sinne mehr als 100 1/s:
    – alle Feinsteinzeug Fliesen, die heute in den Läden liegen, egal ob aus D oder I.
    – Granit Randsteine an der Straße (alt, kaum aus China), Granit Fensterbänke (neu) und Mauerstelen (7 Jahre) aus China,
    – Schleifstein aus Japan (zum Nassschleifen => erhöhtes Risiko)
    – Ausreißer: ein poröser großvolumiger Stein zur Einfassung von Terassen oder Beeten, ca 350 1/s (aktuell im Fliesenshop)

    Nicht auffällig sind:
    – alte Fliesen (kein Feinsteinzeug, verschiedene Farben Gelb, Blau, Rot , Weiss, Grau)
    – Granit z.B. im Treppenstudio: verschiedene Farben, auch manche Terassenplatten
    – Gips, Estrich, Putz, rote Ziegel, Porenbeton und gegossener Beton
    – Marmor

    1. Dankeschön für diesen Kommentar!
      Ein paar Anmerkungen:
      “Auffällig sind […] alle Feinsteinzeug Fliesen, die heute in den Läden liegen, egal ob aus D oder I.”
      => Hier ist vielleicht “alle gemessenen Feinsteinzeug Fliesen” passender formuliert, da weniger verallgemeinernd.

      Gleiches gilt analog bei “nicht auffällig”:
      Gerade bei Granit und Ziegeln gibt es immer wieder auffällige Messwerte – also genau hier bewusst sein.

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