Für wen ist dieser Artikel gedacht?
- Diesen Artikel bietet Ihnen einen schnellen Einstieg in die Thermografiet:
- Was geht, was geht nicht?
- Was sind die Vor- und Nachteile Thermografie-Aufnahmen?
- Kann man in der Wand verlegte Heizungsrohre oder Leitungen einer Fußbodenheizung mit Thermografie sichtbar machen?
Mehr dazu in diesem Artikel.
Was ist Thermografie?

Eine Wärmebildkamera (Infrarotkamera, Thermografiekamera) macht Temperaturunterschiede als Wärmebild sichtbar. Die Wärmebildkamera erzeugt ähnlich wie normalen Digitalkamera ein Bild, allerdings nicht auf sichtbarem Licht, sondern auf der abgestrahlten Wärme von Gegenständen basierend. Eine Wärmebildkamera zeigt also die sonst unsichtbare Wärmestrahlung, wobei Temperaturunterschiede von einigen zehntel °C aufgelöst werden können. Dieses Verfahren nennt man Thermografie. Im Folgenden ein paar Beispiel-Aufnehmen zweier Wasserfässer, unterschiedlich gefüllt erwärmen sie sich unterschiedlich im Sonnenlicht.
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Ist eine Wärmebildkamera für Anfänger geeignet?

Die Bedienung der Kamera ist auch für Ungeübte problemlos möglich. Die Kameras werden zusammen mit einer Kurz-Bedienungsanleitung geliefert, sodass Ihnen ein schneller Einstieg gelingt.
Vertrautmachen mit der Funktion und den Möglichkeiten ist ratsam. Vielleicht möchten Sie nach Sonnenuntergang spazieren gehen und sich Ihren Wohnort einmal mit Infrarot-Augen ansehen? Sie können erkennen, ob ein Auto in den letzten Stunden gefahren ist oder ob auf einer Parkbank vor kurzer Zeit jemand gesessen hat. Es ist außerdem interessant zu sehen, wie Sie Ihren Finger- bzw. Handabdruck auf einem Tisch durch die Wärmebildkamera sehen können, selbst wenn Ihre Hand dort nur wenige Sekunden war.
Mit solchen Experimenten machen Sie sich gleichzeitig mit Ihrer Infrarotkamera vertraut und Sie lernen schnell, was geht und was nicht geht.
Einsatzmöglichkeiten einer Wärmebildkamera
Bei Gebäuden ist eine Wärmebildkamera gut geeignet zum erkennen etwa von
- Heizungsrohren,
- Leitungen einer Fußbodenheizung,
- Lücken in der Wärmedämmung von Heizungsanlagen,
- Wärmebrücken, Wärmeverlust durch ungedämmten Rollladenkästen,
- Wärmebrücken durch Fensterstürze, Geschossdecken und undichte Fugen,
- “Stromfressern” wie Steckernetzgeräte und Geräte im Standby-Betrieb. Die entstehende Abwärme verrät Stromverbrauch.
Einige interessante Anwendungen stelle ich hier kurz vor:
Photovoltaikanlage durch Thermografie überprüfen
Funktionieren alle Photovoltaik-Module?

Mit einer Wärmebildkamera können Sie defekte Photovoltaik-Module erkennen: Je weniger Strom ein Photovoltaik-Modul liefert, desto mehr heizt sich dieses Modul durch die Sonnenstrahlung im Vergleich mit anderen Modulen auf.

Es erscheint paradox, ist aber leicht erklärbar: Ein Photovoltaik-Modul erzeugt einen elektrischen Strom, mit dem Energie = Wärme abgeführt wird. So ist leicht nachvollziehbar, dass ein identisches Photovoltaik-Modul, das keinen Solarstrom erzeugt, sich im Vergleich zu einem Strom erzeugenden Photovoltaik-Modul stärker aufwärmt: In der Thermografie-Aufnahme ist zu sehen, dass der 2.Photovoltaik-Generator von rechts (=ausgefallen!) deutlich wärmer ist als der Photovoltaik-Generator ganz rechts.
Feuchte Wände – mit einer Wärmebildkamera erkennbar?
Schimmelpilze an der Wand oder der Decke entstehen durch Feuchtigkeit. Eine Wärmebildkamera kann helfen, die Ursachen für Schimmel (-> die Feuchtigkeit) zu finden: Es gibt unterschiedliche Quellen für Feuchtigkeit. Mögliche Ursachen sind z.B.
- Diffusion direkt aus dem Erdreich
- Defekte Wasserleitung oder Abfluss im Bereich der feuchten Stelle
- Undichtes Dach, Regenwasser
- Kondensation
Insbesondere bei eindringendem Wasser durch z.B. einen defekten Schornsteinanschluss oder eine undichte Stelle lässt sich im Wärmebild oft gut erkennen: Der Ausbreitungsweg des Wassers ist auch hinter einer Dampfbremse durch die Abkühlung der Wand an dieser Stelle gut sichtbar.
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Rohre und Leitungen orten
Die Suche nach Leitungen ist eine eher individuelle Aufgabe, da je nach Art der Leitungen und der Umgebung unterschiedliche Geräte und Strategien sinnvoll sind: Thermografie, Metall- oder Leitungssuchgerät. Im Folgenden habe ich einige bewährte Geräte und Strategien für typische Suchaufgaben zusammengestellt.
Wasserleitung aus Metall im Freien finden
Wasserleitungen aus Metall können Sie mit einem Metalldetektor orten. Da Wasserleitungen zum Frostschutz in einer Tiefe von ca. 50 cm und evtl. tiefer verlegt werden, ist für diese Aufgabe ein Metalldetektor mit Tiefensuchspule notwendig. Ein Garrett ACE 250 ein geeigneter und kostengünstiger Detektor. Leiterschleifen für Mäh-Roboter sollten vor Beginn der Suche ausgeschaltet werden.
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Wasserleitungen aus Kunststoff suchen
Rohre aus Kunststoff können nicht direkt mit einem Metalldetektor geortet werden – mit einem Trick können Sie Kunststoff-Wasserleitungen aber dennoch finden: Ist das Rohr an einem oder vielleicht sogar beiden Enden zugänglich, dann können Sie einen metallisches Objekt in dieses Rohr einführen, das mit dem Metalldetektor geortet werden kann. Je nach örtlichen Gegebenheiten könnten Sie:
- einen möglichst dicken Draht in das Rohr schieben
- Mit Schrauben oder Alufolie können Sie die Detektierbarkeit verbessern
- Sind beide Enden des Rohres zugänglich dann könnten Sie eine reißfeste und leichte Schnur durch das Rohr führen, etwa mit Hilfe von Druckluft oder eines Staubsaugers. Mit dieser Schnur können Sie möglichst große metallische Objekte innerhalb des Rohres bewegen und so dem Weg des Rohres mit dem Metalldetektor folgen.
Welches Metallobjekt Sie wählen ist hier eher zweitrangig – Alufolie, Sechskantmutter oder einen Bolzen. Wichtig sind eher praktischen Überlegungen: Wie sicher lässt sich das Objekt wieder aus der Leitung entfernen? Welche Objekte haben Sie vielleicht griffbereit? Je größer das Objekt ist, desto besser und umso tiefer lässt es ich mit dem Metalldetektor orten.
Maximale Ortungstiefe von Metalldetektoren bei Wasserleitungen

Die maximale Suchtiefe eines Metalldetektors ist wesentlich von der Größe des zu findenden Objektes abhängig und kann deshalb nicht pauschal angegeben werden. Für Wasserleitungen beträgt die maximale Suchtiefe um 60 cm.
Um diese Suchtiefe zu ermitteln, habe ich jeweils ein dünnwandiges Stahlrohr (Durchmesser ca. 2 cm, s. Foto) und ein Alu-Rohr (Durchmesser ca. 4 cm), beide ca. 80 cm lang, in unterschiedlichen Abständen vor einem Garett ACE300i mit Tiefensuchsuchspule bewegt. Ein zuverlässiges und eindeutiges Signal gab der Detektor beim dünnem Stahlrohr in einer Entfernung bis 57 cm, beim Alu-Rohr eines etwas größeren Durchmessers bis zu einer Entfernung von 64 cm.
Zum Vergleich: Einen im Vergleich zu den Rohren wesentlich kleineren Schlüsselbund konnte der Detektor mit Tiefensuchspule bis in eine Entfernung von 50 cm orten.
Die tatsächliche maximale Suchtiefe kann vom experimentellen Wert abweichen. Günstig wirkt ein großer Rohrdurchmesser und die große Länge einer Wasserleitung, ungünstig etwa Bodenverhältnisse oder oberflächen-nahe Metallobjekte.
Störungen durch elektrische Felder
Insbesondere mit Tiefensuchspule reagiert ein Metalldetektor Detektor eher empfindlich auf elektrische Wechselfelder, etwa durch Nähe zu elektrischen Leitungen, Geräten oder Installationen. Hierdurch werden (leicht erkennbare, weil schnell wechselnde aber nervige) Stör-Signale erzeugt. Reduzierung der Detektor-Empfindlichkeit ist eine Möglichkeit, diese Störungen zu reduzieren.
Um abzuschätzen, wie eine Reduktion der Empfindlichkeit die Suchtiefe beeinflusst, habe ich einen Schlüsselbund vor einem Garrett ACE300i mit TIefensuchspule bewegt – einmal mit höchster Empfindlichkeit, einmal mit um ca. 1/4 reduzierter Empfindlichkeit des Detektors (zwei Balken weniger auf der Skala des ACE300i).
Mit dieser Einstellung erkennt der Detektor das Alu-Rohr zuverlässig in Entfernungen von 52 cm, das Stahlrohr in 55 cm und den Schlüsselbund in einer Entfernung von 42 cm.
Leitungen im Haus finden
Für die Suche nach Wasserleitungen oder Stromleitungen ist ein Wand-Radar, auch Balkensuchgerät bzw. Leitungssuchgerät das richtige Werkzeug. Dieses Gerät ist darauf optimiert, Metallrohre oder wassergefüllte Kunststoffrohre und elektrische Leitungen zu finden. Die Suchtiefe beträgt je nach Aufgabe etwa zwischen 80 und 140 mm.
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Heizungsrohre einer Decken- Fußbodenheizung finden
Heizungsrohre lassen sich auch mehrere Arten finden:

1. Ortung mit Wärmebildkamera
Beheizte Leitungen sind mit einer Wärmebildkamera in der Regel gut erkennen. Je dichter die Rohre unter der Fußbodenoberfläche verlegt sind und je größer die Temperaturdifferenz ist, desto kontrastreicher zeichnen sie sich im Wärmebild ab. Bereits wenige zehntel °C sind im Wärmebild gut zu erkennen. Deshalb sind insbesondere Leitungschleifen aus Decken- oder Fußbodenheizungen besonders gut im Wärmebild zu erkennen. Die hier gezeigten Bilder wurden mit dieser Wärmebildkamera erstellt.
Tipps für Ihre Leitungssuche mit Thermografie
- Vermeiden Sie Aufheizung des Raumes und des Fußbodens durch Sonneneinstrahlung. Gegebenenfalls den Raum mindestens 12 Stunden vor Ihrer Messung verschattet sein oder Messung zu einer geeigneten Tageszeit, etwa am frühen Morgen, durchführen.
- Schalten Sie die Fußbodenheizung mindestens etwa 30 Minuten vor Beginn Ihrer Messung ein.
- Zum Markieren der Positionen von Heizschleifen arbeiten Sie am besten zu zweit.
- Entfernen sie vor Beginn des Aufheizens möglichst Teppiche, Läufer und ähnliche Fußbodenbedeckungen.


2. Ortung mit Leitungssuchgerät
Mit einem Leitungssuchgerät können wassergefüllte Kunststoffleitungen geortet werden. Die Suche mit einem solchen Gerät ist insbesondere dann sinnvoll, wenn die Heizung nicht betriebsfähig ist, sodass der Einsatz einer Wärmebildkamera nicht zweckmäßig ist.

Wie kontrastreich sich Heizungsrohre in Fußboden, Wand und Decke im Wärmebild sich tatsächlich zeigen, ist von deren Einbau abhängig:
Im Gegensatz zur Fußbodenheizung sind Heizungsrohre oft mit Wärmedämmung eingebaut mit dem Ziel weniger Wärme beim Transport zu verlieren:
Je schlechter die Rohre gedämmt sind und je dichter sie unter der Oberfläche verlegt sind, desto besser zeichnen sie sich ab.
Heizungsrohre in verborgenen Hohlräumen oder Heizungsrohr-Schächten zeichnen sind im Wärmebild eher schlecht ab.
Entlaufene Katze mit einer Wärmebildkamera finden

Eine Wärmebildkamera kann Ihnen genau dann helfen, wenn Ihr Blick aber durch äußere Umstände erschwert oder unmöglich ist – etwa durch Dunkelheit, oder weil Ihr Haustier sich in unübersichtlichem Gebüsch versteckt. Die Körperwärme ihres Haustiers macht es auffällig – insbesondere abends, nachts und morgens, wenn die Temperaturunterschiede zwischen Körpertemperatur und Umgebung deutlich sind.

Bei Dunkelheit oder am Morgen bevor die Umgebung durch Sonnenstrahlung erwärmt wird, kann sich eine Katze auch in größerer Entfernung (100+ Meter) im Wärmebild von der Umgebung gut abheben, insbesondere wenn Ihr Haustier in einer Umgebung mit sonst eher gleichförmiger Temperatur ist, wie etwa auf einer Wiese oder im Wald.
Bei Sonnenschein oder in einer durch Sonnenschein erwärmten Umgebung, etwa in einem Bereich mit viel Beton nach einem warmen und sonnigen Tag bringt der Einsatz einer Wärmebildkamera kaum Nutzen, da durch das Sonnenlicht viele Objekte in der Umgebung erwärmt werden und der große Vorteil der Wärmebildkamera -Temeraturdifferenzen deutlich sichtbar machen – ad absurdum geführt wird.
Bei Tageslicht, und in übersichtlicher Umgebung (Einfahrt, Parkplatz…) bringt eine Wärmebildkamera also kaum Nutzen. Hier lässt sich Haustier mit den Augen am besten finden.
Vermuten Sie Ihre Katze in eher unübersichtlichen Kellern oder Schuppen, etwa versteckt zwischen Gerümpel, dann würde sich das Tier im Wärmebild gut von seiner Umgebung abheben und hierdurch gut auffindbar sein. Generell gilt: Mit der Wärmebildkamera können Sie zwar nur dort etwas sehen wo Sie auch mit Ihren Augen hinschauen könnten – jedoch wird Ihnen die Kamera helfen, wenn Sie in dunkle Ecken schauen oder eine größere Fläche absuchen, weil sich Ihre Katze durch ihre Körperwärme deutlich von ihrer Umgebung abhebt.
Zusammengefasst:
- Ein Haustier kann im Wärmebild sehr gut sichtbar sein – als wäre es durch einnen Scheinwerfer angestrahlt. Besteht zumindest teilweise freie Sicht auf Ihr Haustier, dann können sie es im Wärmebild gut sehen
- Sitzt Ihr Haustier für längere Zeit in einem Versteck, etwa einem Schrank, dann kann die Körperwäre das Versteck verraten. etwa weil ein Schrank warme Stellen im Wärmebild zeigt.
- Durch Wände können Sie mit einer Wärmebildkamera nicht hindurchsehen –
Vermuten Sie etwa Ihre Katze in einem Gebäude oder einer Garage, dann brauchen Sie einen Zugang zum Gebäude. - Ebenso werden Sie Ihr Haustier nicht sehen, wenn er vollständig verborgen oder durch große Gegenstände verdeckt ist (etwa wenn Ihr Kater hinter einen Schrank sitzt, Sie aber nicht hinter den Schrank schauen).
Locken Sie Ihr Haustier mit Futter an und sind im Unklaren, welches Tier nachts das angebotene Futter frisst? In diesem Fall könnte Ihnen vielleicht auch eine Wildkamera als Fotofalle helfen.
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Gebäude-Thermografie – Im Winter und im Sommer

Im Winter, am besten an einem kalten und trüben Wintertag, sind die Temperaturdifferenzen zwischen Innen und Außen groß, das ist günstig für Wärmebild-Aufnahmen. Außerdem können Sie Wärmeverluste visualisieren, die im Sommer ohne Heizungsbetrieb kaum zu sehen sein werden, etwa den Wärmeverlust schlecht gedämmter Heizungsrohre.
Im Sommer ist eine Visualisierung der Schwachstellen in der Wärmedämmung aber ebenso möglich, denn es kommt bei der Thermografie eines Gebäudes auf das Vorhandensein von Temperaturunterschieden Innen – Außen an. Im Sommer sollten Sie am frühen Morgen (vor Sonnenaufgang) Wärmebilder machen. Eine Dach-Dämmung können Sie aber selbst bei Sonnenschein und heißem Sommerwetter per Themografie überprüfen. In diesem Fall schauen Sie das Dach von der Innenseite mit der Wärmebildkamera an und achten Sie auf warme Stellen.
Thermografie im Sommer hat gegenüber einer Wärmebildaufnahme im Winter einen indirekten Vorteil: Entdecken Sie Mängel an Ihrer Wärmedämmung oder entscheiden sich aufgrund der Wärmebilder baulich etwas zu verändern oder nachzudämmen, dann sind Sommermonate für die Arbeit oft besser geeignet als der Winter: Sie sind handlungsfähiger!
Sollten Sie sich entscheiden eine Wärmebildkamera im Sommer zu mieten, dann erhalten Sie bei Bestellung bis 20. September 1 Tag Gratis-Mietdauer zusätzlich zu Ihrer bestellten Miet-Dauer. Fügen Sie an der Kasse einfach “+1 Tag gratis-Aktion” ein.
Generell gilt: Eine Wärmebildkamera macht Temperaturunterschiede, etwa durch Wärmebrücken [Kältebrücken] oder undichte Ritzen sichtbar.
⇒ Je größer der Temperaturunterschied zwischen Innen und Außen ist, desto besser!
Bei großen Temperaturunterschieden (z.B. >20°C) zwischen Innen und Außen werden zusätzlich auch Bereiche schwächerer Temperaturunterschiede sichtbar, die an wärmeren Tagen schlechter erkennbar wären.
⇒ Es ist sinnvoll, viele Wärmebilder bei verschiedenen Wetterlagen zu machen:
a) bei windigem Wetter lassen sich undichte Ritzen, und Lücken in Dämmstoff-Schichten auch hinter Wandverkleidungen von der Innenseite gut erkennen. Diese “zugigen Ritzen” sind bei der “klassischen Gebäudethermografie” von Außen nicht oder kaum sichtbar.
b) Im Sommer oder bei Sonnenschein kann die Wärmedämmung von Innen untersucht werden:
Gerade im Dachbereich kann mithilfe der Thermografie bei Sonnenschein ein hervorragendes Ergebnis erzielt werden: Die heißen Dachziegel erwärmen die Luft hinter den Ziegeln – Wind drückt >50°C warme Luft durch Fugen in das Innere des Hauses. Dieser Wetterlage lassen sich Schwächen in der Wärmedämmung sehr gut erkennen, vor allem undichte Fugen werden sehr verräterisch durch die durchströmende warme Luft erwärmt und damit sichtbar. ⌣
Im Gegensatz dazu wird die “Klassische” Wärmebild-Aufnahme von Häusern bei ruhiger Wetterlage durchgeführt. Für diese Art der Thermografie von Häusern (Außen-Aufnahmen) gilt deshalb:
a) Das Haus sollte in den letzten ca. 12 Stunden vor Aufnahme beheizt sein. Die Außentemperatur unter 8°C sein (um so kälter, um so besser werden Wärmeverluste des Hauses sichtbar)
b) Die Aufnahmen sollten nachts oder am frühen Morgen gemacht werden, da Sonnenlicht Dach und Wände schnell erwärmt und das Ergebnis verfälscht wird.
c) Dach und Wände sollten nicht durch Regen nass sein.
Mit Außen-Aufnahmen lassen sich z.B. Wärmebrücken, wie ungedämmte Rolladenkästen, oder warme Bereiche in Dach und Fassade gut erkennen, ebenso übermäßig warme Bereiche, z.B. durch mangelhaft gedämmte Heizungsrohre in der Außenwand.
Ist die Wärmedämmung ausreichend?
Mit einer Wärmebildkamera können Sie Temperaturdifferenzen gut erkennen. Lokal begrenzte Schwachpunkte wie Wärmebrücken durch lückenhaften oder vollständig fehlenden Dämmstoff. sind deshalb im Wärmebild gut erkennbar. Dagegen sind großflächige und gleichmäßige Mängel wie eine vorhandene, aber zu dünne Wärmedämmung mit einer Wärmebildkamera alleine manchmal eher shlecht zu beurteilen. Hierfür ist eventuell eine genauere Bestandsaufnahme erforderlich, etwa durch Sondierung wie Bohren eines Loches und anschließendem Tasten und Vermessen mit einem Draht oder Untersuchung des Bohrloches mit einer Endoskopkamera.
Bitte achten Sie beim Bohren in Wände und Dach darauf, dass Sie…
- keine Strom- oder Wasserleitung beschädigen. Gegebenenfalls vorab mit einem Leitungssuchgerät überprüfen.
- insbesondere im Dachbereich möglicherweise eine Dampfbremsfolie beschädigen könnten. Das Loch in der Folie sollte wieder mit Sanier-Klebeband verschlossen werden.
- Neben einem Dachsparren bohren, damit Sie sich auch ein Bild machen können, wie es bei Ihnen zwischen den Sparren aussieht 😉
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Marder oder Mäuse – Schäden in der Wärmedämmung

Schäden durch Marder oder Mäuse können im Wärmebild sichtbar sein. Je näher ein Schaden (Tunnel oder entferntes Dämm-Material) unter einer Oberfläche gelegen ist, desto besser lässt sich dies im Wärmebild erkennen. Voraussetzung hierfür ist eine möglichst große Temperaturdifferenz zwischen außen und innen.
Eine große Temperaturdifferenz besteht etwa:

- Nach einer kühlen Nacht und kurz vor Sonnenaufgang
Thermografie sollte stattfinden, bevor das Haus durch Sonnenstrahlung erwärmt wird. Nach einer kühlen Nacht (auch im Sommer) können sich Schäden in der Wärmedämmung, etwa durch Mäuse, im Wärmebild sichtbar sein.
Sind Tieren in der Dämmung eines Daches, so sind Schäden am wahrscheinlichsten von der Innenseite aus sichtbar. Kalte Stellen zeichnen sich im Wärmebild auf der Innenseite ab. Schäden im äußeren Teil der Dämmschicht (als mit einer verbleibenden, intakten Rest-Dämmschicht zwischen Innenwand und Schadstelle) sind im Wärmebild wahrscheinlich eher schlecht sichtbar. - An einem sonnigen Tag
Wird etwa Ihr Dach durch Sonnenstrahlung erwärmt, dann können Sie auf der Innenseite nach Stellen suchen, die sich deutlicher als andere Stellen erwärmen. Da die Erwärmung des Daches erheblich sein kann, kann dies sogar ein sehr günstiges Szenario sein, um Schäden in der Dach-Dämmung zu erkennen.
Allerdings sollten Sie hierbei die Windrichtung beachten: Ungünstige Windverhältnisse können dazu führen, dass die erwärmte Luft unter den Dachziegeln die Innenseite des Hauses nicht erreicht, sollte der Wind aus einer Richtung kommen, die die warme Luft unter dem Dach eher vom Haus weg- als hin weht.
Für Außenwände / Fassadendämmung gilt vergleichbares. Sollte Ihr Haus über eine nachträglich gedämmte Fassade (etwa WDVS, Wärmedämm-Verbundsystem) verfügen, dann ist eine längere Sonnenscheindauer erforderlich, sonst wird sich aufgrund der dicken und massereichen Außenwände unter der Dämmung kein klares Bild Ihres Schadens auf der Innenseite Ihrer Wände abzeichnen.
Ergänzend oder alternativ zur Wärmebildkamera besteht außerdem die Möglichkeit, mit einer Endoskopkamera unter Verkleidungen zu schauen und eventuell vorhandenen Tunneln in der Wärmdämmung zu folgen. Bei unzugänglichen oder vollständig verschlossenen Stellen genügt ein 6 mm Bohrloch, um die Sonde mit (mit Kamera und Beleuchtung) einzuführen. So keine Bohrlöcher lassen sich in der Regel mit sehr wenig Aufwand wieder verschließen.
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Welches Werkzeug für Sie am besten geeignet ist – Wärmebildkamera oder Endoskopkamera – das hängt von individuelle Gegebenheiten ab. Da kann ich nur allgemeine Empfehlungen geben.
Welche Grenzen hat Thermografie?
Wie bei jedem Messverfahren gibt es auch bei der Thermografie ein paar Spaßbremsen. Ich möchte Sie hier auf die Limitierungen hinweisen, damit Sie sich selbst ein (Wärme- ;-)Bild machen und diese typischen Fehler vermeiden können.

Technische Limitierungen:
- Mangelnde Temperaturunterschiede:
Wird ein Gebäude nicht oder zu schwach beheizt, dann zeichnen sich Wärmeverluste schlecht ab. - Reflektierende Oberflächen: Fensterscheiben und insbesondere glänzende metallische Oberflächen, aber auch glatte Oberflächen wie manche Fliesen reflektieren Wärmestrahlung der Umgebung, ähnlich einem Spiegel. Siehe Bild rechts: Reflexion der Wärmestrahlung in einer Fensterscheibe
- Die (berührungsfrei) gemessene Temperatur ist meist ungenauer als mit berührenden Verfahren
TInterpretationsfehler:
- Wärmebilder zeigen die Oberflächentemperatur eines Bauteils, unabhängig davon aus welchem Grund das Bauteil eine bestimmte Wärme hat. So ist es z.B. möglich, dass eine durch Sonnenlicht erwärmte Fläche fälschlicherweise als Wärmebrücke erkannt wird.
- Unterschiedliche Werkstoffe haben unterschiedliche Wärmespeicher-Eigenschaften. Selbst längere Zeit nach Sonnenuntergang kann die Oberflächentemperatur deshalb variieren, obwohl kein unterschiedlicher Wärmedurchgangs-Widerstand (u-Wert) besteht.
- Unterschätzen des Wärmeverlustes von “kalten” Oberflächen: Um so wärmer eine Oberfläche ist, um so größer ist deren Wärmeverlust – pro Quadratmeter! Das bedeutet: Eine große, “kalte” Oberfläche kann größere Wärmeverluste verursachen, als eine “warme”, aber kleine Oberfläche. Beispiel: Sind auf einem W&quml;rmebild eines Hauses warme (ungedämmte) Rolladenkästen und eine relativ kühle Fassade zu sehen, dann kann der absolute Wärmeverlust der Fassade trotzdem größer sein als der Wärmeverlust der Fenster – die Fassade ist viiiel größer!
Sehr guter Artikel, gut und einfach vermittelt, was eine Wärmebildkamera kann und nicht kann. Dazu gute Bilder und Interpretationen. Das Beste was ich über Google gefunden habe.